Präsenz, kollektive Traumatisierung und die Möglichkeiten der Heilung – auf dem Heiligenfeld-Kongress 2018, „Kairos – den Wandel gestalten“, in Bad Kissingen, hat Thomas Hübl einen Vortrag gehalten und einen Workshop gegeben.

Thomas Hübl auf dem Heiligenfeld-Kongress
In seinem Vortrag „Ein essentieller Moment“ sprach Thomas zu mehr als 1.000 Menschen über Nicht-Dualität, und darüber, wie Traumatisierungen uns daran hindert, in jedem Moment voll präsent zu sein. Ausgehend von mystischen Traditionen skizzierte er die komplexe Natur der Zeit und erklärte, wie das Trauma als eingefrorene Lebenskraft wirkt und uns in der „Nachzeit“ des Traumas hält, bis Heilung eintreten kann. Thomas betonte die kollektive Natur von Traumatas, wie z.B. die Auswirkungen des Zweiten Weltkrieg, als etwas, in das wir hineingeboren werden und dessen wir uns oft nicht bewusst sind.
Es sei wichtig, diese traumatischen Ereignisse gemeinsam anzugehen und er wies auf die Möglichkeiten eines verstärkten Gruppenbewusstseins hin, um die Vergangenheit zu heilen und zu integrieren.

Workshop auf dem Heiligenfeld-Kongress
Im Workshop wurde das Thema vertieft
Im anschließenden zweistündigen Workshop hat Thomas diese Gedanken weiter ausgearbeitet und dargestellt, wie sich das Trauma jetzt, in jedem Moment, wieder ereignet, auch wenn das eigentliche traumatische Ereignis Jahrzehnte zurückliegt. Er erkannte die Reaktion auf traumatische Ereignisse als eine intelligente Ressource des Nervensystems jedes Einzelnen an. Thomas wies darauf hin, dass Traumata geheilt werden können, indem man „präzise Beziehungen“ anbietet, die traumatische Ereignisse effektiv behandeln. Aufgrund des allgegenwärtigen Charakters der Traumatisierung sprach Thomas über die Bedeutung der kollektiven und spirituellen Auseinandersetzung mit dem Trauma und machte es den Teilnehmern möglich, Gruppenbewusstsein und Reaktion direkt zu erfahren.

Das Wort und die Energie
Sensibilisierung für die Auswirkungen kollektiver Traumata auf unsere Kultur
In seinem herzlichen und einfühlsamen Vortrag stellte er viele neue und bahnbrechende Ideen in diesem wichtigen Bereich vor und führte das Pocket-Projekt als internationale Initiative ein, um die kollektive Traumatisierung und ihre Integration weiter anzugehen und zu erforschen. Der Workshop endete mit ausführlichen Antworten auf Fragen. Die Erkenntnis war, dass wir mit unseren Erfahrungen nicht allein sind. Ich freue mich darauf, die durch das Pocket-Projekt ermöglichten Methoden, Werkzeuge und Kenntnisse weiter zu erforschen und zu teilen.
Inga (Deutschland / ehrenamtliche Mitarbeiterin im Pocket-Projekt)