Was geschieht, wenn der Lärm der Welt verstummt?
Wenn wir unser Nervensystem in das Feld einer kollektiven Stille eintauchen lassen, beginnt etwas in uns zu lauschen – tiefer, feiner, jenseits des Gewohnten.
Vierzehn Menschen, ein Haus inmitten von Olivenbäumen, fünf Wochen des gemeinsamen Innehaltens: Dieser Erfahrungsbericht von Joana erzählt von inneren Bewegungen, transformierenden Einsichten und der stillen Kraft eines Wir-Raums, der jenseits von Worten wirkt.

Der Rahmen
Anfang März 2025 kamen wir – insgesamt 14 erfahrene Meditierende aus dem Umfeld von Thomas Hübl – in einem kleinen, abgelegenen Weiler in Südfrankreich zusammen. Viele von uns kannten sich aus dem Timeless Wisdom Training (TWT 3), einige auch aus früheren oder späteren TWTs. Die meisten von uns sind in der Coregroup.
Unser Tagesrhythmus orientierte sich an dem vertrauten Stundenplan aus Thomas’ Schweigeretreats – mit kleinen Abweichungen. Um 7:00 begannen wir mit 50 Minuten Gehmeditation. Einige nutzten diese Zeit alternativ für Yoga, Spaziergänge mit Hund, Chi Gong oder andere somatische Praktiken. Die Sitzmeditationen dauerten 60 bis 90 Minuten, unterbrochen von Gehmeditationen und Pausen für die Mahlzeiten.
Die ersten Minuten der morgentlichen 8 Uhr Meditation nutzen wir, um für uns gegenseitig einen Segen auszusprechen, in Stille, jeder und jede so wie es an dem Tag passend erschien. Dies erlebten viele von uns als sehr wertvolle und verbindende Praxis.
Als weitere “Praxis” ergänzten wir zum “normalen” Ablauf, dass wir das Abendessen in Stille gemeinsam begannen und beendeten. Dabei nahmen wir uns zu Beginn dieser Mahlzeit auch immer Zeit, unser Essen zu segnen und bewusst unseren Dank auszusprechen. Immer wieder entstand am Ende des Abendessens eine besonders “gefüllte” Stille, wenn die Geräusche des Essens verstummten und alle auf mehreren Ebenen gesättigt waren.
In der abendlichen Meditationssession hörten wir Dharma Talks von Thomas, die wir im Vorfeld ausgesucht hatten. Im Anschluss gab es ein Toning zunächst von Thomas und dann von uns als Gruppe und gelegentlich eine geführte Lichtmeditation (das Toning und die Lichtmeditation von Thomas jeweils vom Band). Zweimal pro Woche trafen wir uns abends zu einem Sharing, um uns mitzuteilen, wie es uns gerade innerlich ging, aber auch um organisatorische Fragen zu klären. Mit der Zeit nutzen wir manche Sharings auch für die Vertiefung von Meditationsfragen.
Erfahrungen und Erlenntnisse
Die meisten von uns erlebten diese Zeit als tief, nährend und transformierend. Nachdem sich der anfängliche Gedankenstrom etwas beruhigt hatte, öffneten sich Räume für stille Präsenz, berührende Einsichten und innere Bewegungen.
Der Prozess verlief dabei nicht linear – es wurde nicht einfach Woche für Woche „stiller“. Stattdessen wechselten sich für die meisten sehr unterschiedliche innere Zustände ab. Mit der zunehmenden Öffnung zeigten sich bei einigen von uns auch verdrängte Emotionen oder unbewusste Muster. In solchen Momenten war es sehr unterstützend, dass mit Susanne Ahlendorf, Sucha Wolters und Anjet Sekkat drei erfahrene Therapeutinnen bereitstanden, die wir im Bedarfsfall virtuell für Einzelsessions hinzuziehen konnten.
Die Bedingungen vor Ort unterstützten uns: Die wundervolle Natur, liebevoll renovierte Häuser, der Meditationsraum, eine Jurte mitten in Oliventerrassen, großzügige Rückzugsorte für alle, eine köstliche vegetarische Verpflegung durch Siena und Sophie – und nicht zuletzt Keks, der junge Hund, der auf seine eigene Weise Lebendigkeit in die Stille brachte.
Joana
Zu Beginn eines Meditationsretreats ist mein Geist meist sehr aktiv. Doch mit der Zeit wird es oft etwas ruhiger und manchmal sogar sehr still. Dann kann ich wie unter einem Mikroskop beobachten, wie Körper und Geist interagieren. So kann ich beispielsweise sehen, dass es oft nicht meine sorgenvollen Gedanken sind, die eine körperliche Reaktion, beispielsweise Druck im Oberbauch oder Zittern erzeugen, sondern umgekehrt. Ich beobachte energetisch-körperliche Spannungen in mir, die sich unangenehm anfühlen und vor denen ich gerne fliehen möchte. Im nächsten Moment schießt mir ein sorgenvoller Gedanke durch den Kopf, oder ich frage mich, wie lange diese Meditationsstunde noch dauern wird.
“ Ich konnte sehen, wie weitgehend mein Leben als „Speedy Gonzales“ von Stress dominiert wird, der mich ständig aus der Gegenwart in die Zukunft katapultiert, in die nächste Aktion, das nächste To Do.”
In vielen Meditationen erlebe ich dieses „Ich will hier weg“. Mein gegenwärtiger Zustand, so wie sich mein SEIN gerade anfühlt, ist unangenehm und ich möchte eine andere Erfahrung machen. Diese Fluchtbewegung ist mir oft gar nicht bewusst. In einem weniger sensiblen Zustand würde ich auf die Frage, wie es mir gerade geht, wahrscheinlich mit „alles ok“ antworten. Doch in der subtilen Beobachtung wird mir immer deutlicher, wie viele meiner Aktivitäten eine Art Weglaufen sind.
In Meditationen gibt es immer wieder überraschende Einsichten, Momente, an denen bestimmte Aspekte der Realität oder Erkenntnisse sehr prägnant in meinem Inneren auftauchen. Die Qualität dieser Einsichten ist sehr spezifisch: sie fühlen sich sehr “wahr” und viel realer als normale Gedanken an. So hatte ich an einem meiner morgendlichen Spaziergänge die Einsicht, das „Schnelligkeit tötet“, d.h. erst in der Langsamkeit offenbaren sich viele tiefere Strukturen und Qualitäten des Lebens. In diesem Moment konnte ich sehen, wie weitgehend mein Leben als „Speedy Gonzales“ von Stress dominiert wird, der mich ständig aus der Gegenwart in die Zukunft katapultiert, in die nächste Aktion, das nächste To Do. Mir war auch intuitiv klar, dass ich mich so viel mit Zukunft beschäftigen musste, da ich aus der Gegenwart flüchtete und Zeit als Konstrukt genau dadurch entsteht: als Auslagerung der Präsenz in ein „später“.
Einsichten wie diese tauchen meist punktuell auf, fühlen sich unheimlich wichtig und bedeutsam an, zerfallen dann aber auch wieder und sind vor allem schwer an andere vermittelbar, die nicht diese Erfahrung gemacht haben. Zu manchen Zeiten war mein Herz während einer Meditation, aber auch zwischen diesen, so weit und still, dass die Welt mir ganz filigran und heilig erschien. Meine Sinne waren enorm geschärft und zugleich verspürte ich eine große innere Ruhe. Ein wunderbarer Zustand, der manchmal so stark war, dass ich weinen musste. So wurde mir in einer Meditation deutlich, was für ein Wunder wir Menschen sind und wie beschenkt ich bin, alleine dadurch, dass ich auf der Welt bin.
Der tiefe meditative Zustand kann aber auch ganz sanft und zart sein. Dann fühle ich, dass ich Teil einer lebendigen, vielfältigen Welt bin und es braucht nichts weiteres als mich hier als fühlendes Wesen und die Welt um mich herum, die ich auch nicht groß manipulieren oder bearbeiten muss. Einfache Handreichungen sind sehr befriedigend — mein tägliches Brotbacken, das Vorbereiten der Kamine für den Abend, das Abspülen des Geschirrs.
Martin
Es war für mich einfach ein großes Geschenk, mir fünf Wochen freinehmen zu können, um zu sitzen. Ich liebe das. Natürlich ist es nicht immer einfach. Zu Beginn haben wir auch eine Intention gesetzt für das Retreat. Unter anderem ging es darum, Meditation weniger als eine bestimmte Erfahrung zu sehen, sondern als eine liebende Umarmung der Erfahrung. Für mich persönlich war das sehr spürbar – besonders in den ersten zwei Wochen. Ich hatte den Eindruck, dass wir als Gruppe dadurch eine neue Tiefe erreicht haben. Ich selbst – und ich glaube, das ging vielen so – hatte mehr Raum für meinen eigenen Prozess.

Und dieser individuelle Raum hat wiederum einen kollektiven Raum geschaffen, einen Wir-Raum. Das war für mich etwas völlig Neues. Ich hatte wirklich das Gefühl: Das ist die schönste Zeit meines Lebens. Mein innerer Mönch ist richtig aufgeblüht – total sweet. Ich habe das Miteinander, die gegenseitige Unterstützung sehr genossen. Natürlich war es auch nicht immer einfach.
Besonders im zweiten Teil wurde es für mich schwieriger. Mein Muster ist, dass mein Denken enger wird, ich schneller getriggert bin – zum Beispiel beim Frühstück, wenn jemand mir “in die Quere kommt”. Dann werde ich schnell genervt, weil irgendwo in mir Angst aufkommt, ich könnte zu kurz kommen. Ich weiß noch nicht ganz, woher das kommt, aber es war nicht das erste Mal, dass das so stark aktiviert wurde. Und trotzdem: Auch in solchen Momenten habe ich den Support der Gruppe gespürt – dass wir uns gegenseitig gehalten haben. Das hat einen kraftvollen Raum geschaffen, den, glaube ich, alle Anwesenden so erlebt und bestätigt haben.
“Je verbundener ich mich fühlte, desto stärker habe ich gleichzeitig auch meine Unverbundenheit bemerkt.”
Morgens haben wir von 7 bis 7:50 Uhr Meditation gemacht, wer wollte – mit Gehmeditation vorher, bei Sonnenaufgang durch die Olivenhaine. Das war ein besonderes Erlebnis, so bewusst mit der Natur in Kontakt zu kommen. Spannend war für mich auch eine tägliche Selbstreflexion: Auf einem Blatt haben wir auf einer Skala von 1 bis 10 angekreuzt, wie verbunden oder geerdet wir uns fühlen – mit uns selbst, der Erde, der Gruppe. Und da habe ich etwas Faszinierendes bemerkt: Je verbundener ich mich fühlte, desto stärker habe ich gleichzeitig auch meine Unverbundenheit bemerkt. Also: Je mehr Grounding da war, desto bewusster wurde mir, wie oft ich sonst eben nicht geerdet bin. Und ähnlich war es mit der Verbindung zur Gruppe: Wenn mehr Verbindung da war, wurde mir auch meine Disconnection klarer.
Dadurch wurde es schwer, über vier Wochen hinweg einen konstanten Maßstab zu behalten – weil das eigene Bewusstsein sich verändert hat. Und das, finde ich, ist ein zentrales Element von Thomas Hübls Teaching: Es geht nicht darum, immer verbunden oder geerdet zu sein – sondern sich dessen bewusst zu werden, ob man es ist oder nicht. Genau das ist mir sehr klar geworden.
Angela
Ich bin sehr dankbar für unsere gemeinsame Zeit der Stille und empfand diese als sehr transformativ. Neben der täglichen Meditationspraxis und den Dharma-Talks am Abend waren für mich vor allem die gegenseitigen Segnungen am Morgen sehr berührend und ließen mir immer wieder erneut die Tränen über die Wangen laufen. Ebenso empfand ich unser Sharing, was wir zweimal pro Woche durchführten, sehr wertvoll. Dort konnten wir unsere inneren Erfahrungen teilen und auch Fragen zu unserer Praxis miteinander abgleichen. Die Perspektiven der anderen gaben neue Inspiration und schufen ein Gemeinschaftsgefühl, das mich daran erinnerte, dass ich auf meiner Reise nicht allein bin.
Wir entwickelten bedeutungsvolle Rituale, um neue Mitglieder willkommen zu heißen und diejenigen zu ehren, die frühzeitig abreisten, wodurch wir ein größeres Bewusstsein für unseren gemeinsamen Raum schufen. Ebenso sprachen Einzelne von uns spezifische Meditationen, um uns immer wieder gemeinsam zu erden, unseren kollektiven Raum zu synchronisieren und dadurch neben der vertikalen Verbindung auch die horizontale zu stärken.
Weit entfernt von der strengen und puristischen Umgebung, die man sich vielleicht bei einer solchen monastischen Praxis vorstellt, genossen wir köstliche Mahlzeiten, die von unseren Köchinnen in der atemberaubenden Natur Südfrankreichs zubereitet wurden. Mit jedem Tag, der verging, wurde ich dankbarer, da mich die Schönheit der Welt immer tiefer berührte.
Meine persönliche Reise nahm zu Beginn des Retreats, das mit dem Todestag meines Bruders Rico am 10. März zusammenfiel, eine tief heilende Wendung. Durch die Trauer um diesen Verlust schien jede Träne Raum für mehr Liebe in meinem Herzen zu schaffen. In diesen Momenten erlebte ich, wie die Tiefe des Herzens uns mit dem Göttlichen verbindet. Nachdem ich verschiedene Meditationstraditionen studiert hatte, nutze ich die Zeit, um weitere Wege zur göttlichen Verbindung zu erforschen – von Mitgefühlsmeditation über den direkten Weg des erwachten Bewusstseins der Mahamudra-Tradition bis hin zur Praxis der Subjekt-Objekt-Transzendenz, wie sie von Ramana Maharshi gelehrt wird, unterstützt durch The Wholeness Work.
“Durch die Trauer um diesen Verlust schien jede Träne Raum für mehr Liebe in meinem Herzen zu schaffen.”
Diese Erfahrung hat meine Leidenschaft für die Erforschung unserer inneren Landschaften und die Begegnung mit dem Göttlichen erneut in mir entfacht. Sie hat mich zu Überlegungen über das moderne Klosterleben angeregt – nicht eines, das sich aus der Welt zurückzieht, sondern eines, das sich durch Praxis, Präsenz und Liebe noch tiefer mit ihr verbindet. Ich bin Thomas zutiefst dankbar für seine energetische Begleitung und der ganzen Gruppe für diese heilige gemeinsame Zeit. Ein besonderer Dank geht an Joana Breidenbach und Martin Bruders, die dies ermöglicht haben! Für mich endet die Meditation hier nicht – sie geht als Teil meines Lebens weiter und lässt mich selbst zu der Veränderung werden, nach der ich mich in der Welt sehne.
Stephan
Ich erlebte die Tage der Stille als tief heilsam, nie war Sitzen so einfach und natürlich wie in diesem Setting – gleich zu Beginn wurde mir bewusst, dass ich wohl noch einige Fragmentierungen von schwierigen Ereignissen der letzten Monate in mir hielt, die mit der täglichen Praxis der Stille ihren Platz bekamen und ihre Verbundenheit fanden.
Von da an waren die Tage und Nächte der Stille, dem sich entfaltenden Leben, gewidmet – ich nahm wahr, wie Leben sich in mir entfaltet, wie ich gelebt wurde. Das ließ mich einen tiefen Frieden empfinden, eine Gelassenheit, ein Vertrauen, wie ich es bisher nicht erfahren habe und das wunderbare: ich habe auch nach dem Retreat ein tiefes Erinnern an diese Empfindung und auch wenn mein Leben jetzt wieder sehr von Aktivität geprägt ist, ich komme von einem anderen Platz, wie wenn ich im Retreat einen tieferen Zugang zum Ursprung des Seins gefunden habe.
Co-kreative Aspekte und Forschungsfragen
Viele Aufgaben rotierten während des Monats – vom Läuten des Gongs über das Anfeuern der Sauna bis zur Zubereitung des morgendlichen Porridge. Auch die täglichen geführten Meditationen am Nachmittag wurden von wechselnden Teilnehmenden gestaltet. Das half uns nicht nur, uns gut zu synchronisieren und der Vereinzelung vorzubeugen. Die sehr unterschiedlichen geführten Meditationen gaben auch einen wundervollen Einblick in die innere Architektur der anderen, denn jeder von uns hatte eine etwas andere Art zu meditieren und damit auch eine Meditation anzuleiten.
Immer wieder entwickelten sich gemeinsame Forschungsfragen und so tauschten wir uns u.a. darüber aus, wie unterschiedlich wir uns mit der Erde verbanden. Dadurch eröffnete sich eine ganze Palette an möglichen Praktiken.
Manche verlängerten die energetische Wahrnehmung ihres Körpers über das Wurzelchakra hinaus weiter nach unten, in den Boden. Andere nahmen eher über den Herzraum Kontakt mit der Erde auf. Und auch das Herholen der tiefen Töne des Tonings von Thomas war für manche ein Weg, sich mit den Schichten der Erde zu verbinden.
Andere Fragen bezogen sich auf unser Verständnis von Gruppenkohärenz: Was genau verstehen wir darunter? Woran merkten wir, ob und wie weit wir aufeinander bezogen waren?
Ebenso erforschten wir, inwiefern uns die Atemübungen, die Thomas uns als Inspiration mitgegeben hatte und in denen wir unseren Atem verlängerten, halfen und wie genau wir diese praktizierten. Wie gingen wir mit individuellen Prozessen um, die während des Meditierens auftauchten? Und überhaupt: Was machten wir jeweils, wenn wir meditierten? Saßen wir „einfach nur“ da? Beobachteten wir bewusst verschiedene Ebenen (körperlich, mental, emotional), auftauchende Bewegungen, unsere Wahrnehmungsfilter und das, was beobachtet?
Begleitung durch Thomas
Thomas begleitete uns über den ganzen Zeitraum hinweg – zunächst in vorbereitenden Onlinecalls, später in drei vertiefenden Sessions während des Retreats. Zu Beginn formulierten wir gemeinsam zwei Intentionen:
Einerseits wollten wir tiefer, mit geöffnetem Herz und Geist, der Natur, der Erde zuhören und unsere Beziehung zu ihr erforschen. Die zweite Ausrichtung unserer Gruppe galt, damit verbunden, dem Göttlichen. Je leerer wir werden, desto mehr kann das Göttliche, das Schöpferische, sich uns zeigen, mit uns kommunizieren.
In den Online Calls während des Retreats konnten wir ihm Fragen zur Mystik und zur Meditationspraxis stellen. Besonders inspirierten viele seine Ausführungen zum „ich werde meditiert“ – im Gegensatz zum aktiven Tun des „ich meditiere“. Aber auch viele andere Themen waren spannend, beispielsweise die Unterscheidung zwischen therapeutischer Heilung und Heilung in der Stille, der Rolle von Gott in der persönlichen Orientierung im Leben etc.
Einen wichtigen Raum nahmen auch die oben erwähnten Dharma Talks von Thomas ein. Diese meist 15–30 Minuten langen, von uns vorausgewählten Teachings, konnten wir in dem offenen, stillen Zustand, in dem viele von uns über den Monat hinweg waren, besonders tief aufnehmen und manche von ihnen arbeiteten tagelang in uns weiter.
Reflexionen nach dem Retreat
Auch nach dem Retreat traf sich unsere Gruppe noch zweimal online: einmal, um unsere inneren Erfahrungen zu teilen, und ein weiteres Mal, um gemeinsam zu reflektieren, was gut funktioniert hatte – und was wir künftig anders gestalten könnten.
Fast alle beschrieben die Zeit in Frankreich als besonders, berührend und bereichernd. Viele von uns hatten danach den Wunsch, erneut gemeinsam in die Stille zu gehen – und weiter zu erforschen, wie eine zeitgemäße, trauma-informierte monastische Praxis innerhalb des Hübl-Felds aussehen könnte.
Um unsere Erfahrungen konkret weiterzugeben und andere Gruppen zu ermutigen, ähnliche Langzeitretreats zu organisieren, haben wir ein Handbuch Traumainformierte monastische Praxis erstellt, das wir auch hier gerne mit allen Interessierten teilen möchten.
Verfasst von Joana Breidenbach mit Beatrice Madach und Angela Zinser, sowie allen anderen Teilnehmenden des Retreats: Martin Bruders, Frank Behrens, Armin Stoll, Siena Powers, Stephan Hausner, Monika Messner, Felix Bruns, Beate Simon, Sabine Kirchner, Thomas Strauß,Jasmin Bloch und Gary Joplin