In diesem Interview mit Brian Weinberg spricht Thomas Hübl über den Klimawandel. Aus seiner Sicht ist dieser ein Zeichen dafür, dass wir nicht mehr angebunden leben. Und gleichzeitig ist das auch eine Einladung, eine höhere Perspektive einzunehmen
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Hier ist ein editierter Ausschnitt aus dem Gespräch:
THOMAS: Ich denke, wir leben in einer Zeit, wo wir unser Konzept von der Welt wieder einmal revolutionieren müssen. Wenn man aus dem All auf die Erde schaut und diese berühmte blaue Kugel sieht, dann ruft das das Gefühl hervor: „Oh, das ist ein festgelegter Planet. Er hat eine gewisse Größe und ist ein genau definiertes System.“ Früher haben wir gedacht, der Planet wäre eine Scheibe, jetzt denken wir, er wäre eine Kugel, die durchs Universum fliegt.
Aber die Welt ist nicht festgelegt. Für mich ist die Welt, die wir kennen, festgelegt durch das Bewusstsein, das sie wahrnimmt. Wenn man das Bewusstsein ändert, das die Welt wahrnimmt, dann stellt man fest, dass wir ein ständiges Update des Systems sind, in dem wir leben. Ein Mensch ist die Übersetzung von Energie in Struktur. Wir sind Geist, der zu Materie wird. Wir haben Einsichten, Inspirationen, Erkenntnisse. Wir formen eine neue Welt. Wir modellieren oder formen eine Skulptur einer neuen Welt, jeden Tag, den wir herumlaufen.
Man könnte sogar sagen, dass Menschen der „lebendige Planet“ sind. Ein Mensch hat ein offenes Nervensystem. Mit Milliarden von Menschen auf dem Planeten hat auch der Planet ein offenes, atmendes Nervensystem, und dieses Nervensystem kann Innovationen und zukünftige Emergenz empfangen. Man könnte sagen, der Planet ist keine festgelegte Möglichkeit, er ist eine offene Möglichkeit.
Wir müssen uns die Abhängigkeiten, die Gewohnheiten, die Traumatisierungen anschauen, die uns als Kultur daran hindern, neue Schritte zu unternehmen und nötige neue Bewegungen so schnell wie möglich umzusetzen. Wir sprechen von einer Weltsicht, die auch ein Update braucht. Der Planet steht vor einer Herausforderung – wir nennen sie Klimawandel, aber Klimawandel ist eine Einladung zu einer höheren Perspektive.
Die mystischen Lehren sagen uns auch: immer, wenn es in unserem Leben eine Frage gibt, schwimmt der Fisch der Antwort schon zwischen unseren Beinen. Die ganze Information, die wir brauchen, um das Problem zu lösen, befindet sich bereits im System.
Wir müssen ausreichend synchronisiert sein, um diese Intelligenz nutzen zu können – wie ein Orchester müssen wir all unsere verschiedenen Instrumente stimmen und dann ein Konzert spielen. Das ist der Prozess, in dem wir uns gerade befinden. Wenn der geschafft ist, wird die Antwort sich zeigen. Anstatt dann das Problem Klimawandel zu lösen, werden wir eher ein anderes System schaffen, in dem das Symptom Klimawandel sich nicht zeigt.
Klimawandel hat also eine Entwicklungskomponente – er zeigt uns, wie wir in die Zukunft eintreten. Und er zeigt uns auch, dass etwas nicht mehr richtig ausgerichtet ist.
Die Art, wie wir leben, ist nicht wirklich gesund – und die überhitzte Atmosphäre repräsentiert einen überhitzten Teil unseres Erlebens als Menschen. Das ist ein Zeichen, unsere Art zu leben oder unsere Beziehung zu dem Hauptorganisationsprinzip des menschlichen Systems zu ändern. Klimawandel ist ein Symptom für etwas, und wir müssen die Ursache finden. Wo ist das Feuer?